Es war eine heiße Zeit, damals, als die Frauen kämpferisch und mit Wut im Bauch für ihre Rechte eintraten. Kein Wunder, wenn es dann auch hieß „mein Bauch gehört mir!“
Ja, gut, das Bauchgefühl und so, das kann jeder subjektiv für sich beanspruchen. Aber wenn darin ein Kind wächst, ist das dann wirklich ganz alleine Mamas Sache?
Womöglich müssen wir uns der Debatte um die Abtreibung unter neuem Vorzeichen nach vier Jahrzehnten mal wieder stellen. Womöglich gelten unter neuen Bedingungen auch neue Argumente? Womöglich kommen wir der Gleichberechtigung von Mann und Frau noch ein bißchen näher, wenn wir mutig die Gleichberechtigung von Mutter und Vater voranbringen. Auch und gerade in so einer schwierigen Debatte wie der Abtreibung eines ungeborenen Kindes.
[…] Dafür haben „wir“ Frauen gekämpft?Es war eine heiße Zeit, damals, als die Frauen kämpferisch und mit Wut im Bauch für ihre Rechte eintraten. Kein Wunder, wenn es dann auch hieß „mein Bauch gehört mir!“ Ja, gut, das Bauchgefühl und so, das kann jeder subjektiv für sich beanspruchen. Aber wenn darin ein Kind wächst, ist das dann wirklich ganz alleine Mamas Sache? Womöglich müssen wir uns der Debatte um die Abtreibung unter neuem Vorzeichen nach vier Jahrzehnten mal wieder stellen. Womöglich gelten unter neuen Bedingungen auch neue Argumente? Womöglich kommen wir der Gleichberechtigung von Mann und Frau noch ein bißchen näher, wenn wir mutig die Gleichberechtigung von Mutter und Vater voranbringen. Auch und gerade in so einer schwierigen Debatte wie der Abtreibung eines ungeborenen Kindes. Geschlechter- Demokratie […]
Ja, Männer und Frauen sollten gleichberechtigt sein, aber beim Thema Abtreibung stößt das meiner Ansicht nach auf eine natürliche, nämlich biologische Grenze. In Sachen Reproduktion sind Männer und Frauen nun mal biologisch ungleich. Das Kind wächst im Körper der Frau heran, sie muss die gesundheitliche Verantwortung 9 Monate lang allein tragen und erlebt, wie sich ihr Körper verändert. Der Kindsvater darf sie nicht zwingen, das Kind abzutreiben, denn dies wäre ein erheblicher Eingriff in ihren Körper. Und aus dem gleichen Grund darf er sie auch nicht zwingen, das Kind zu bekommen. Wie sollte hier also Gleichberechtigung konkret funktionieren?
Natürlich sollte die Entscheidung für oder gegen ein Kind gemeinsam getroffen werden, im Idealfall noch bevor es zu einer Schwangerschaft kommt. Und fürchtet der Mann, im Falle einer (ungeplanten) Schwangerschaft kein Mitsprachrecht zu haben, so bleibt ihm ja die Möglichkeit, sich selbst um die Verhütung zu kümmern oder sich eine andere Partnerin zu suchen. Doch ist es erstmal zur Schwangerschaft gekommen, kann der werdende Vater sich noch so sehr anstrengen – das letzte Wort in Sachen Abtreibung muss meiner Ansicht nach die Frau haben.